Der dürre Kater (im Original Le Chat maigre) ist eine Erzählung des französischen Schriftstellers Anatole France. Die Geschichte erzählt von einem mageren, vernachlässigten Kater, der in einem Pariser Vorort lebt. Der Kater wird von den Bewohnern der Nachbarschaft oft verspottet und misshandelt. Er lebt ein trauriges und entbehrungsreiches Leben, geplagt von Hunger und Einsamkeit. Dennoch bewahrt der Kater seine Würde und Stolz und lässt sich nicht von seiner Lebenssituation unterkriegen. Eines Tages trifft der Kater auf eine wohlhabende, ältere Dame namens Madame Bianca, die Mitleid mit ihm hat. Sie nimmt ihn mit nach Hause, gibt ihm Essen, ein warmes Bett und Liebe. Der Kater blüht unter ihrer Fürsorge auf und findet endlich Glück und Geborgenheit. Die Geschichte handelt jedoch nicht nur von der Rettung des Katers, sondern auch von den Missständen und der sozialen Ungerechtigkeit, die in der Gesellschaft herrschen. Anatole France kritisiert in der Erzählung die Haltung der Menschen gegenüber den Schwachen und Vernachlässigten. Er stellt die Frage nach der Verantwortung jedes Einzelnen, sich um die Bedürfnisse anderer Lebewesen zu kümmern. Der dürre Kater ist eine berührende Erzählung, die die Empathie und Mitmenschlichkeit anspricht. Anatole France präsentiert die Geschichte eines vernachlässigten Katers, um auf die Nöte und Bedürfnisse aller schwachen und unterdrückten Individuen hinzuweisen. Die Erzählung ruft dazu auf, Mitgefühl und Fürsorge zu zeigen und sich aktiv für eine gerechtere und mitfühlendere Gesellschaft einzusetzen.