Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes - Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte
Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit | Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven
. Für die eBook-Ausgabe neu editiert
. Voll verlinkt, und mit detailliertem Inhaltsverzeichnis
. Mit einem Vorwort des Herausgebers (Okt/2013)
Kernthese dieses sprichwörtlich epochalen Werkes ist der Gedanke, dass die menschliche Zivilisation sich nicht linear von unten nach oben entwickelt, sondern sozusagen pulsierend aufblüht und wieder in sich zusammenfällt. Der Aufstieg folgt dabei bestimmten Regeln und Phasen, der Untergang kommt unausweichlich. Unsere abendländische Kultur hat laut Spengler ihre Hochphase überschritten. Sie ist, wie einst die Antike, zum Sterben verurteilt. Signalisiert wird ihr Tod durch Demokratie, Materialismus und Irreligiosität, Frauen-Emanzipation, »Erlahmen der vitalen Fruchtbarkeit« (»Statt der Kinder haben die Frauen seelische Konflikte«) und die »Diktatur des Geldes über die Macht«.
Der Titel - >Der Untergang des Abendlandes< - wurde und wird oft missverstanden. Was Spengler damit akzentuieren wollte, ist nicht eine heute oder morgen sintflutartig über uns herein brechende Katastrophe. Sondern die Tatsache, dass wir uns seiner Ansicht nach in der Hoch- und Endphase einer kulturellen Epoche befinden, die unausweichlich auf einen Niedergang zusteuern muss. Zu denken allerdings als ein Prozess, der sich über mehrere Jahrhunderte hinziehen wird. Die der Theorie innewohnende Prognosekraft gab ihr geradezu unheimliche Macht und Ausstrahlungskraft.
Über den Autor:
Oswald Arnold Gottfried Spengler wird am 29. Mai 1880 als zweites Kind des Postsekretärs Bernhard Spengler und dessen Frau Pauline in Blankenburg (Harz) geboren. Nach dem Abitur studiert er Mathematik und Naturwissenschaften sowie Kunst, Geschichte und Philosophie. Ab 1907 arbeitet er in Hamburg als Dozent für Naturwissenschaft, Mathematik, Deutsch und Geschichte. 1911 übersiedelt Spengler nach München, arbeitet als Kulturredakteur, Schriftsteller und Privatgelehrter.
Wie frühe Notizen belegen, zeichnet ihn schon in jungen Jahren ein gewisses elitäres Überlegenheitsgefühl aus. In seiner politischen Haltung ist er reaktionär, nationalistisch und autoritär. Die Demokratie betrachtet er als unbedeutende Übergangsphase und die Weimarer Republik schätzt er gering. Er wünscht sich zwar einen starken Autokraten an der Spitze des Staates - keinesfalls aber den »Prolet-Arier« Hitler, der zur selben Zeit politische Karriere macht.
Spengler starb in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai 1936 in seiner Münchner Wohnung an Herzversagen; sein unerwarteter Tod nährte Gerüchte, er sei von NS-Männern ermordet worden - Belege dafür gibt es nicht.
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»>Der Untergang des Abendlandes< [dürfte] das Lebensgefühl der Europäer im zwanzigsten Jahrhundert stärker erschüttert haben, als jedes andere Werk. Und ihren Blick geweitet.« (Rolf Hochhuth in seinem Spengler-Essay in der >Zeit-Bibliothek der 100 Sachbücher<)
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