Rainer Sprehe, Jahrgang 1971, lebt als Verleger in Bielefeld.
Eine atemlose Hommage an die Tour de France des Ostens, an das neue Herz Europas ... und an das Reisen zu Rad
Die berühmte Friedensfahrt. Die Tour de France des Ostens. Ein Radrennen zwischen Warschau, Berlin und Prag, das einst jedes Jahr im Mai unglaubliche Zuschauermassen zu mobilisieren verstand. Ein alljährlich wiederkehrendes Frühlingsmärchen, auf das sich für viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, noch immer einige ihrer schönsten Kindheitserinnerungen kaprizieren.
Sechzig Jahre ist es nun her, dass die Internationale Friedensfahrt zur Drei-Länder-Tour wurde und erstmals über deutschen Boden rollte. Der ideale Anlass, findet ein begeisterter Radfahrer aus dem Westen, um sich einen Traum zu erfüllen ... und dieses sagenumwobene Sportereignis, das er selbst bisher nur aus sentimentalen Erzählungen kannte, auf seine Weise wiederzubeleben.
Mit dem zum Packesel mutierten Rower, wie das Fahrrad in Polen heißt, wagt er sich auf die originale Friedensfahrt-Route von 1952. Sein Ziel: grenzenlosen Spaß mit praktischem Nachhilfeunterricht in Körperertüchtigung und Slawistik zu verweben. Das Ergebnis: eine stürmische Reiseerzählung von einer Polka der Pedale, von Carboloading mit Pilsener und Piroggen, von viel Fahrt und ein bisschen Frieden.
Berichte von Land und Leuten wechseln sich ab mit Lobliedern auf die Leidenschaft für das Velo. Mit bisweilen aberwitzigen Ausflügen in die Historie der Friedensfahrt. Und mit ungefilterten Eindrücken, wie es heute denn so bestellt ist mit der Freundschaft zwischen Polen, Deutschen und Tschechen. Denn wie könnte man sich einer Antwort auf diese Frage trefflicher nähern als aus der Perspektive des Radwanderers? Mit rasselnder Lunge im Herzen Europas ...