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Als Johanna Hirsch sich in den 70er Jahren auf eine Ehe mit Salo Oppenheimer einlässt, ist dies keineswegs ein Liebesheirat, sie ist eher B-Ware für ihn, er aber ist für sie eine Herausforderung, ihn aus seiner tiefen Verzweiflung zu helfen, die gar nicht besteht. Salo konzentriert sich auf seine Karriere, Johanna darauf seiner vornehmen Familie alles recht, und ja keinen Fehler zu machen.
So werden sie nach kurzer Zeit unter Zuhilfenahme der besten Kinderwunschklinik Manhattans Eltern von Drillingen.
Äußerlich betrachtet präsentieren sie nun alles, was man sich wünschen könnte, gesegnet mit drei perfekten Kindern, einem großen Vermögen und einer noch größeren Familie, die sie "liebevoll" umgibt, hinter der Fassade bietet sich ein ganz anderes Bild: lauter dysfunktionale Beziehungen, die die Familie auseinanderreißt.
So sieht sich Johanna gezwungen, sich auch das vierte befruchtete Ei einsetzen zu lassen und alle Hoffnung und Rettung kapriziert sich auf "Die Nachzüglerin".
Jean Hanff Korelitz gelingt eine scharfsinnige und amüsante Familiengeschichte mit viel Witz und Ironie.
Ihr Erzählstil ist bissig, aber nie bösartig. Korelitz führt ihre Figuren mit einem ironischen Augenzwinkern durch das Dickicht ihrer Probleme, und der Leser genießt es, die kleinen Dramen der Oppenheimers zu verfolgen. Gleichzeitig verleiht sie dem Roman genug Tiefgang, um die Leser zum Nachdenken anzuregen, besonders über Themen wie Familie, Zugehörigkeit und die Suche nach Identität.
Diese vielschichtige Story hält trotz oder auch vielleicht wegen des leichten Tons die Balance zwischen Ernst und Komik perfekt. Wer Freude an skurrilen Familienkonstellationen und cleverem Humor hat, wird dieses Buch lieben!