»Geld regiert die Welt« - angesichts der jüngeren Finanzkrisen eine Binsenweisheit. Die tatsächliche Herrschaft des Geldes ist jedoch selbst in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften häufig unverstanden. Anstatt einzelne »alternative« Theorien des Geldes aneinanderzureihen, gibt dieser Band aus der Perspektive einer ökonomisch aufgeklärten, soziologischen Kredittheorie des Geldes einen kohärenten Überblick über die Anfänge, die Funktionsweise, die finanziellen und sozialstrukturellen Effekte unseres heutigen Geldwesens. Behandelt werden u.a. »primitive Gelder«, behavioral finance und Experimente mit Alternativwährungen. Dabei zeigt sich, dass nicht nur unser kapitalistisches Wirtschaftssystem als geldbestimmt, sondern die moderne westliche Gesellschaft selbst als monetär integriert aufgefasst werden muss.
Axel T. Paul ist Professor für Allgemeine Soziologie an der Universität Basel. Forschungsgebiete u.a.: politische Ökonomie insbesondere des Geldes, historische Soziologie von Herrschaft und Staatlichkeit, historische Anthropologie.
Veröffentlichungen u.a.
Die Gesellschaft des Geldes. Entwurf einer monetären Theorie der Moderne, 2., erw. Aufl., VS 2012.
(Hg. zus. mit Benjamin Schwalb), Gewaltmassen. Über Eigendynamik und Selbstorganisation kollektiver Gewalt, Hamburger Edition 2015.