Anfangs begeht der Gastwirtssohn Christian Wolf nur kleine Gesetzeswidrigkeiten, wie beispielsweise Wildern, aber eines Tages erschießt er nach seiner Bestrafung einen Jäger und wird zum Mörder. Er kann flüchten und schließt sich Räubern an. Als er sich schließlich von den Räubern abwendet und entschließt, als Soldat dem preußischen Heer beizutreten, wird er zufällig an der Grenze aufgegriffen und nach einem Geständnis zum Tode verurteilt.
An der 1786 anonym unter dem Titel "Verbrecher aus Infamia" erschienenen Erzählung zeigt sich wie auch in "Die Räuber" Schillers Faszination für Verbrechen und die Ergründung ihrer Ursachen und psychologischen Hintergründe. Beispielhaft am Schicksal Christian Wolfs schildert er, wie soziale Kontrolle, Ausgrenzung und Justiz dazu beitragen, dass ein kleiner Verbrecher zu einem Mörder wird und er trotz seines Wunsches nach einem geregelten Leben scheitert. Diese Motive wurden später auch teilweise in Heinrich Bölls Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" aufgegriffen.
Neben "Verbrecher aus verlorener Ehre" enthält die Ausgabe auch die Erzählung "Spiel des Schicksals" von 1788 und die 1782 erschienene Geschichte "Eine großmütige Handlung".