Die siebte Ausgabe wirft einen kultursoziologischen Blick auf den Erfahrungsraum der Straße, ein klassisches Thema der aufkommenden Moderne, das nicht nur Philosophen umtrieb, sondern auch in Literatur und Publizistik, Malerei und Fotografie dieser Zeit große Beachtung fand. Gerade in der jüdischen Perspektive zeigte sich die Straße häufig als Übergangsbereich zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, als Passage, die für einen Moment den Einzelnen mit dem Ganzen, das Individuell-Persönliche mit dem Öffentlichen verbindet. Der Schwerpunkt führt von der vormodernen "Judengasse" bis ins 20. Jahrhundert auf die Straßen von Paris, Berlin und New York, Warschau und Lemberg, bis nach Bagdad, Jerusalem und Melbourne. Die ständigen Rubriken beschäftigen sich mit Fragen der jüdischen Kultur- und Militärgeschichte in Polen und mit der Archivierung von jüdischer Geschichte - auch im digitalen Zeitalter. Weiterhin werden Werk und Wirken Nurith Avivs, Hermann Budzislawskis, Peter Demetz', Andrei Markovits' und Walter Grab' behandelt.
Das Magazin des Dubnow-Instituts eröffnet Einblicke in die Vielfalt jüdischer Lebenswelten von der Moderne bis zur Gegenwart. Jede Ausgabe widmet sich einem Themenschwerpunkt, der aktuelle Fragen aufgreift, grundlegende Zusammenhänge darstellt und konträre Perspektiven diskutiert. Weitere Aspekte des Gegenstandes werden in den Rubriken Position, Kritik und Archiv behandelt.