Ein Sommer vor fünfzig Jahren, auf einer Insel im Golf von Neapel: Dies ist der Sommer der Veränderungen für den zehnjährigen Ich-Erzähler, der spürt, dass sein Körper nicht mehr zu dem passt, was in seinem Kopf und in seinem Bauch vor sich geht. Ob das mit dem >>Mädchen aus dem Norden« zu tun hat, das ebenfalls Krimi lesend unter seinem Sonnenschirm liegt? Sie wird es jedenfalls sein, die ihm erklärt, dass man beim Küssen, anders als die Fische, sehr wohl die Augen schließt. In seinem bislang persönlichsten Buch verschränkt Erri De Luca seine Kindheitserinnerungen mit den Gedanken des heute reifen Künstlers.
Erri De Luca , geboren 1950 in Neapel, begann erst mit vierzig zu schreiben. Als Autodidakt lernte er Hebräisch, um Teile der Bibel neu zu übersetzen; heute ist er einer der meistgelesenen Schriftsteller Italiens. "Fische schließen nie die Augen" war mit einer Auflage von über 300.000 Exemplaren sein jüngster großer Erfolg in Italien, das Buch wird in zahlreichen Sprachen übersetzt. Erri De Luca wurde 2010 mit dem Petrarca-Preis ausgezeichnet.
Annette Kopetzki lehrte an den Universitäten Rom und Pescara. Zu den von ihr übersetzten Autoren
gehören neben Erri De Luca auch Pier Paolo Pasolini und Alessandro Baricco.