Die Warnung von Eltern, aufzupassen, was man online teilt, ist allgegenwärtig. Dem schließen sich Datenschützer*innen an und gebieten einen bewussten und sparsamen Umgang mit Diensten und Daten. Eine digitale Desökonomie widersetzt sich diesen Warnungen und sucht den kritischen Umgang mit der digitalen Gegenwartskultur nicht in der Askese, sondern im Exzess. Kunstwerke, Bilder und Daten sind »zu viel«, türmen sich auf und wiederholen sich ständig. Mit Bezug auf Ansätze der Gouvernementalität, der Queer Theory und auf Theorien von Georges Bataille und Roger Caillois analysiert Sebastian Althoff diese unproduktive Produktionsweise des Digitalen und zeigt eine Praxis auf, die Trägheit statt flow schafft.
Sebastian Althoff ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich 'Kulturen der Digitalität' der Universität Paderborn. Er hat an der Akademie der Bildenden Künste München gelehrt, an der Ruhr-Universität Bochum promoviert und war Mitglied der DFG-Forschungsgruppe 'Medien und Mimesis'. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Philosophie, Ästhetische Theorie und Queer Theory.