Wir gehen mit den Ressourcen dieser Erde, mit Luft, Wasser und mit den Boden schatzen nieht verantwortIieh urn, sondern wir zerstoren und vergeuden sie, obwohl sie unsere Lebensgrundlage bilden. Zur Erklarung dieser Tatsache wird in umweltpsychologischen Lehrbiichern (s. Fisher, Bell & Baum, 1984) haufig die Metapher der Allmende-Klemme oder der sozialen Faile (Platt, 1973; Edney, 1980) herangezogen. Mit Alimende-Klemme (Hardin, 1968) wird die Problematik beschrieben, die sich bei der individuellen Nutzung gemeinschaftlicher Guter ergibt. Die Allmende war im Mittelalter die Dorfweide, die allen DorfbewohnerInnen fur das Weiden ihrer Tiere zur Ver fugung stand. Der Erhalt der Allmende war davon abhangig, daB die einzelnen NutzerInnen darauf achteten, sieh nieht mehr Tiere anzuschaffen, als die Weide insgesamt ernahren konnte. Verfolgte ein einzelner oder gar mehrere der Nutzer zu stark das eigene Interesse, moglichst viele Tiere zu besitzen, muBte das ganze Dorf und damit wiederum jeder einzelne die Folgen der Uberweidung tragen. FUr Hardin und ebenso fUr Platt besteht hier das Dilemma bzw. die soziale Faile darin, daB individuelle und gemeinschaftliche Interessen einander entgegenstehen: individueller Profit geht auf Kosten der Gemeinschaft.
1 Einleitung.- 2 Psychologische Forschung zum Müllproblem.- 2.1 Forschungsentwicklung und Forschungstraditionen.- 2.2 Verhaltenstheoretisch orientierte Forschung.- 2.3 Kognitionstheoretisch und sozialpsychologisch orientierte Untersuchungen zum Recycling und Müllvermeideverhalten.- 2.4 Interventionsstudien auf Grundlage von sozialpsychologischen Modellen.- 3 Vom rationalen Handeln zum Einfluß sozialer Repräsentationen und des Diskurses.- 3.1 Modelle rationalen Handelns.- 3.2 Zum Ursprung von Überzeugungen und Wissen.- 3.3 Zusammenfassung und Fazit.- 4 Fragestellung und Konzeption der Untersuchung.- 4.1 Ableitung der Fragestellung.- 4.2 Erfassung der sozialen Repräsentationen und des Diskurses.- 4.3 Gesamtkonzeption der Untersuchung.- 4.4 Standardisierte Befragung zur Erfassung der sozialen Repräsentationen und ihres Zusammenhangs mit dem Verhalten.- 4.5 Rahmenbedingungen und Durchführung der Untersuchung.- 5 Umweltbewußtsein und Abfallwirtschaft in Ost und West.- 5.1 Umweltbewußtsein und Mülldiskurs.- 5.2 Abfallwirtschaft und Müllvermeideverhalten.- 5.3 Die Situation in Bochum und in Nordhausen.- 5.4 Erwartungen.- 6 Allgemeine Ergebnisse.- 6.1 FSRV: Soziodemographische Merkmale der Bochumer und der Nordhäuser Stichprobe.- 6.2 Fibelbefragung: Soziodemographische Merkmale der Bochumer und der Nordhäuser Stichprobe.- 6.3 Vergleich der unterschiedlichen Befragungsstichproben.- 7 Analyse der Sozialen Repräsentationen des Müllproblems: spezifische Problemsichten in Ost und West.- 7.1 Beschreibung der Antwortstrukturen mittels multidimensionaler Skalierung.- 7.2 Unterschiede in den Itempräferenzen.- 7.3 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 8 Müllbewußtes Verhalten und der Zusammenhang mit der individuellen Problemsicht.- 8.1 Müllbewußtes Verhalten in Bochumund Nordhausen.- 8.2 Ergebnisse der Untersuchung des Zusammenhangs von Überzeugungen und Verhalten.- 9 Untersuchung der Akzeptanz spezifischer Müllfibeln.- 9.1 Psychologische Forschung zur Gestaltung von Information.- 9.2 Analyse der Broschürengespräche.- 9.3 Gestaltung der spezifischen Fibeln.- 9.4 Effekte der Fibeln: Ergebnisse.- 9.5 Diskussion der Ergebnisse.- 10 Diskussion der Untersuchung.- 10.1 Zur Stichprobe.- 10.2 Unterschiedliche soziale Repräsentationen des Müllproblems?.- 10.3 Zusammenhang von Überzeugungen und müllrelevantem Verhalten.- 10.4 Wirkung der Informationsbroschüren.- 10.5 Abschließende Bewertung der Untersuchung.- 10.6 Implikationen für die Forschung.- 10.7 Perspektiven für die Praxis.- Zusammenfassung.