Neben Produktion und Verbreitung ist die Rezeption das dritte große Forschungsgebiet der Kunstgeschichte. In der Regel erfolgt dabei eine Fokussierung auf die individuelle Rezeption. Das Kunstpublikum. Eine kurze Geschichte untersucht dagegen erstmals die Bedeutung eines notwendigen, aber meist übersehenen Akteurs im Kunstbetrieb. Bildliche und schriftliche Zeugnisse aus allen Zeiten dokumentieren das Verhalten des Publikums und die unterschiedlichen Beurteilungen durch Künstlerinnen und Künstler, Sammlerinnen und Sammler sowie Kritikerinnen und Kritiker.
Bätschmann zeigt auf, dass die Sachverständigen im Kunstsystem stets zwischen zwei Extremen schwanken: Sie stehen dem Publikum entweder skeptisch gegenüber und verachten dessen Geschmack oder sie schmeicheln der Masse und wollen ihren Applaus.
OSKAR BÄTSCHMANN (*1943) gehört zu den wichtigsten Kunsthistorikern unserer Zeit. Er lehrte in Zürich, Freiburg i.Br., Gießen und Bern und hatte längere Forschungsaufenthalte am Getty Center, Santa Monica, an der Bibliotheca Hertziana, Rom, sowie am Center for Advanced Study in the Visual Arts an der National Gallery of Art, Washington, D.C. Bätschmanns Bücher, darunter Einführung in die kunstgeschichtliche Hermeneutik und Ausstellungskünstler, gelten als Klassiker des Fachs.
Front cover
Frontmatter
Inhalt
Prolog
Der Anteil des Publikums
Hierarchische Kategorien
Das Apelles-Problem
Teilung des Publikums
Sensationelle Attraktionen
Genuss, Bildung und Erhöhung
Das fruchtbare Publikum
Empfindsame und Gerührte
Grinsen, Lachen, Spotten
Die Massen
Trauernde Mengen
Geschätztes Publikum
Die Befragung in Dresden 1871
Ästhetische Erziehung
Große Player
Epilog
Anmerkungen
Ausgewählte Literatur
Bildnachweis
Dank
Colophon