Der Mond wünscht sich ein schönes Kleid, und einzigartig soll es sein. Ein Schneider nimmt Maß, macht sich an die Arbeit und stutzt bei der ersten Anprobe. Nanu, der Mond hat abgenommen! Der Schneider rafft und kürzt den Stoff, besorgt kommt er zur nächsten Anprobe. Als der Mond wieder zunimmt und schließlich in seiner ganzen Pracht am Himmel steht, ist klar: Keine noch so schöne Robe kann sich mit dem eigenen Licht des Mondes messen.
Linda Wolfsgruber wurde 1961 in Bruneck in Südtirol geboren. Von 1975 bis 1978 besuchte sie die Kunstschule in St. Ulrich in Gröden, Italien und machte anschließend eine Ausbildung zur Schriftsetzerin und Grafikerin. Von 1981 bis 1983 absolvierte sie die "Scuola del Libro" in Urbino, Italien. Seit 1984 arbeitet sie als freischaffende Illustratorin und Grafikerin in Florenz, Bruneck und Wien und leitet Zeichen- und Illustrationsworkshops, u.a. an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. 2016 erhielt sie den Österreichischen Kunstpreis. Linda Wolfsgruber lebt in Wien. 2022 wurde sie als Zweite mit dem Christine-Nöstlinger-Preis ausgezeichnet.