Empathie ist eine wichtige Fähigkeit zur Übernahme fremder Sichtweisen. Sie spielt nicht nur im alltäglichen Umgang mit Mitmenschen, sondern auch bei der Filmrezeption eine große Rolle. Basierend auf verschiedenen Empathiekonzepten philosophischer, psychologischer und filmwissenschaftlicher Provenienz wird im vorliegenden Buch ein neues Forschungsthema erschlossen: eine Zweite-Person-Empathie im Film. Aber können Zuschauer*innen überhaupt über die Übernahme der ¿Erste-Person"-Perspektive einer Filmfigur hinausgehen? Können sie Filmfiguren ¿ wie ein ¿Du" ¿ in einer Art ¿Zweite-Person"-Interaktion kennenlernen? Können sie über die ¿Dritte-Person"-Bewertung bzw. über eine moralische Evaluation hinausgehen, können sie Empathie für eine unmoralische Filmfigur empfinden? Im Rahmen einer qualitativen empirischen Studie gibt der Band Antworten auf diese Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1 Empathie im Alltagsleben
2.1.1 Coplans Empathiekonzept
2.1.2 Hoffmans Empathiekonzept
2.1.3 Eine unwillkürliche Form der Empathie
2.1.4 Die Voraussetzungen der Entstehung der Empathie
2.2 Empathie im Film
2.3 Empathie und moralische Bewertung
2.4 Moralische Bewertung der Filmfiguren
2.4.1 Smiths Modell des Character Engagement
2.4.2 Moralische Emotionen und ihre Auslöser im Film
2.4.3 Drei Ursachen von Sympathie für unmoralische Figuren
2.4.4 Eine Typologie der Zuschauereinstellungen gegenüber Figuren
3. Empathie aus der Grundlage einer "Zweite-Person"-Einstellung
3.1 Simulationstheorie vs. Interaktionstheorie
3.2 Ratcliffes Empathiekonzept
3.2.1 Eine Zweite-Person-Einstellung
3.2.2 Offenheit für Unterschiede ("Openness to difference")
3.2.3 Explorativer Prozess ("Exploration")
3.3 Zweite-Person-Empathie im Film
4. Empirische Untersuchung
4.1 Auswahl des Films und Forschungsfragen
4.2 Forschungsmethode
4.3 Filmanalyse und Erstellung der Fragen für die Befragung
4.4 Auswahl der Probanden und Durchführung der Befragung
5. Auswertung
6. Ergebnisse und Zurückführung auf die Theorien und den Film
6.1 Die Darstellung der Ergebnisse
6.2 Zurückführung der Ergebnisse auf die theoretischen Grundlagen
6.3 Zurückführung der Ergebnisse auf die Wirkung des Films, Shoplifters -
Familienbande
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
Anhang
Danksagung
Qian Zhang absolvierte einen Multimedia-Studiengang an der Fachhochschule Hannover und studierte Medienkonzeption an der Fachhochschule Kiel. Sie promovierte am Fachbereich Sprache - Literatur - Medien der Europa-Universität-Flensburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Empathie und die zugehörigen Prozesse sowie die subjektive und moralische Bewertung während der Filmrezeption.