Der Autor stellt den Humor der deutschen Sprache und Kultur auf den Prüfstand. Anhand von Beispieltexten und Interpretationen gibt er Einblicke in die Höhepunkte der Sprachkomik vom Mittelalter bis heute. Neben Klassikern wie Eulenspiegel, Heine, Büchner, Nestroy, Loriot, Gernhardt stehen ungewöhnliche Beispiele wie Wittenwilers Ring oder die ironische NS-Kritik, die Sander in seine Wilde-Übersetzung hineinschmuggelte. Der Autor vergleicht und kritisiert die Komiktheorien Bergsons und Freuds, erläutert die linguistischen Witztheorien und bricht eine Lanze für Zijdervelds These, Komik sei eine Form des gewaltlosen Widerstands. Der Schlussteil bringt vier kommentierte Beispiele für die Übersetzung von sprachspielerischen Texten aus dem Englischen und Französischen ins Deutsche.
Eindeutigkeit als deutsches Sprachideal. Arbeitsethos contra Komik - Wittenwilers berserkerhafte Komik - Heines Satire - Nestroys Sprachakrobatik - Deutsches Kabarett - Kritik der Komiktheorien (Bergson, Freud, Raskin) - Komik als gewaltloser Widerstand (Zijderveld) - Sprachkomik ist immer (üb)ersetzbar
Rainer Kohlmayer
war APL Professor an der Mainzer Universität. Er habilitierte dort in interkultureller Germanistik und unterrichtete Sprach- und Übersetzungswissenschaft am Fachbereich für Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft. Er ist Gründer der
Uni-Bühne
, forscht unter anderem zur Satire und Komik und publizierte diverse Komödien-Übersetzungen.