Mehrsprachigkeit wirkt auf verschiedensten Ebenen. Innerhalb der EU sind insbesondere Ansprüche sozio-politischer Art augenfällig. Der Band hinterfragt die europäische Mehrsprachigkeit als Chance und Herausforderung für die Wissensgesellschaft. Ausgangspunkt der Beiträge ist ein verbal-Workshop während der 36. Österreichischen Linguistiktagung (Wien, 2008). Dabei tauschten sich mit Wien assoziierte oder eng kooperierende Forschende aus den zwei EU-Großprojekten DYLAN (Language Dynamics and Management of Diversity) und LINEE (Languages in a Network of European Excellence) über erste Ergebnisse aus. Die schriftliche Fassung der Beiträge zeigt die Mehrdimensionalität und die Fragmentiertheit des Konzepts und des Forschungsbereichs Mehrsprachigkeit auf und lädt gleichzeitig zum Überschreiten disziplinärer wie geografischer Grenzen ein.
Inhalt: Eva Vetter/Heike Böhringer/Cornelia Hülmbauer: Vorwort ¿ Rita Franceschini: Mehrsprachigkeit: Forschungsperspektiven ¿ Rosita Rindler Schjerve: LINEE - Languages in a Network of European Excellence ¿ Barbara Seidlhofer: DYLAN - Language Dynamics and Management of Diversity. Forschungsprogramm und Fragestellungen eines Verbundprojektes ¿ Ulrike Vogl: Der historische Kontext von `Standardsprachigkeit¿: zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten innerhalb Europas ¿ Daniela Dorner/Ivo Vasiljev: «Linguistic landscapes» versus economic participation in multilingual cities ¿ Michä Krzy¿anowski/Ruth Wodak: Hegemonic Multilingualism in/of the EU Institutions: An Inside-Outside Perspective on European Language Policies and Practices ¿ Niku Dorostkar/Mi-Cha Flubacher: Europäische Diskurse über Mehrsprachigkeit: EU-Sprachenpolitik und deren Rezeption in österreichischen und Schweizer Printmedien ¿ Heike Böhringer/Cornelia Hülmbauer: Englisch als Lingua Franca im Kontext der europäischen Mehrsprachigkeit ¿ Marie-Luise Volgger/Enrica Cortinovis: Lebensweltliche Mehrsprachigkeit in der Schule. Erste quantitative Befunde zweier Fallstudien (Österreich und Italien).
Cornelia Hülmbauer studierte Anglistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Seit 2007 ist sie als Forscherin im Projekt DYLAN tätig, wo sie Englisch als Lingua Franca im Kontext der europäischen Mehrsprachigkeit untersucht. Ihr Schwerpunkt liegt auf lexiko-grammatikalischen Sprachkontaktphänomenen und integrierten Repertoires.
Eva Vetter ist Angewandte Linguistin und Romanistin an der Universität Wien. Von 2006 bis 2010 leitete sie die Forschungsplattform 'Theorien und Methoden von Mehrsprachigkeit' im Exzellenznetzwerk LINEE. Sie forscht seit Anfang der 1990er Jahre in den Bereichen Sprachkontakt/-konflikt, Diskursanalyse, Sprachen lernen und lehren, Europäische Mehrsprachigkeit.
Heike Böhringer studierte nach ihrer Ausbildung an der Pädagogischen Akademie Vorarlberg Anglistik sowie Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Wien. Von 2007 bis 2010 forschte sie im Rahmen des Projektes DYLAN zu Englisch als Lingua Franca. Seit 2010 ist sie in einem österreichischen Bildungsverlag tätig, wo sie mit der Redaktion von Lehrwerken für den Englischunterricht in Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden Schulen (BBS) betraut ist.