Dramatische soziale Ereignisse wie das Ende der sozialistischen Staaten oder die Demontage des Wohlfahrtssystems decken grundlegende theoretische Defizite der gegenwärtigen Soziologie des Wandels auf. Diesseits der besonders in der amerikanischen Debatte erhobenen Forderung nach einem konzeptionellen Neubeginn werden in dieser Studie aktuelle soziologische Gesellschaftstheorien daraufhin untersucht, was sie zum Abbau der Mängel soziologischer Analyse des Wandels beitragen können. Der Beutezug bei zeitgenössischen Titanen der Soziologie (Bourdieu, Giddens, Coleman, Münch, Habermas) steht unter der Leitfrage: Was leisten gegenwärtige soziologische Theorien aus der Theorieperspektive des sozialen Wandels? Im Ergebnis lassen sich diese Theorien mit erheblichem konzeptionellen Gewinn auch als Theorien des sozialen Wandels lesen.
1. Einleitung: Soziale Dynamik.- 1.1 Der Begriff des sozialen Wandels.- 1.2 Probleme der Theoretisierung.- 1.3 Krise der soziologischen Theorie?.- 2. Soziologische Theorietraditionen.- 2.1 Strukturell-funktionale bzw. Systemtheorie.- 2.2 Konflikttheorie.- 2.3 Verhaltens- bzw. Entscheidungstheorie.- 2.4 Handlungs- bzw. Interaktionstheorie.- 3. Neuere soziologische Theorien.- 3.1 Pierre Bourdieu: Theorie der Praxis.- 3.2 Anthony Giddens: Theorie der Strukturierung.- 3.3 James S. Coleman: Theorie kollektiver Akteure.- 3.4 Richard Münch: Interpenetrationstheorie.- 3.5 Jürgen Habermas: Theorie der Gesellschaft.- 4. 'Modelle' des Wandels-Wandel der 'Modelle'.- 4.1 Analytischer Rahmen.- 4.2 Wandel soziologischer Theoriebildung.- Kleiner Epilog.
Dr. Dr. Wieland Jäger ist Professor für Soziologie an der FernUniversität Hagen mit dem Schwerpunkt Arbeit und Gesellschaft.
Hanns-Joachim Meyer ist selbständiger Organisationsberater.