Der Mensch ist fähig zu erkennen. Diese Fähigkeit setzt allerdings seine bio logische Integrität (Ganzheit, Unversehrtheit) voraus. Der Mensch kann außerdem erkennen, daß er erkennt. Erkennen (Kognition) als basale psychologische und somit biologische Funktion steuert seine Handhabung der Welt, und Wissen gibt seinen Handlungen Sicherheit. Objektives Wissen scheint möglich, und die Welt erscheint dadurch planvoll und vorhersagbar. Und doch ist Wissen als Erfahrung etwas Persönliches und Privates, das nicht übertragen werden kann. Das, was man für übertragbar hält, nämlich objektives Wissen, muß immer durch den Hörer geschaffen werden: Der Hörer versteht nur dann, und objektives Wissen erscheint nur dann übertragbar, wenn der Hörer zu verstehen (vor)bereit(et) ist. Kognition als biologische Funktion besteht darin, daß sich die Antwort auf die Frage Was ist Kognition? aus dem Verständnis des Erkennens bzw. des Erkennenden aufgrund der Fähigkeit des letzteren zu erkennen ergeben muß. Eben darin besteht meme Arbeit. Epistemologie Der zentrale Anspruch der Wissenschaft ist Objektivität: sie [die Wissenschaft] ist bestrebt, mit Hilfe einer wohldefinierten Methodologie Aussagen über die Welt zu machen. Gerade in der Basis dieses Anspruches liegt jedoch ihre Schwäche: die apriorische Annahme, daß objektives Wissen eine Beschreibung dessen darstellt, was man weiß. Eine solche Annahme erfordert die Klärung der Fragen Worin be steht Erkennen bzw. Wissen? und Wie erkennen und wissen wir? Biologie a) Das größte Hindernis für das Verständnis der Organisation des Lebendigen liegt darin, daß es nicht möglich ist, sie durch eine Aufzählung ihrer Eigen schaften zu erklären. Sie muß vielmehr als Einheit verstanden werden.
Einladung, Maturana zu lesen.- Vorbemerkungen zur deutschen Ausgabe.- des Autors zur deutschen Ausgabe.- Biologie der Kognition.- Das Problem.- Die kognitive Funktion im allgemeinen.- Die kognitive Funktion im besonderen.- Probleme der Neurophysiologie der Kognition.- Schlußfolgerungen.- Postskriptum.- Größenkonstanz und das Problem der Wahrnehmungsräume.- Vorbemerkung.- 1 Das Problem.- 2 Die Theorie Gregorys.- 3 "Größenkonstanz"als Prozeß.- 4 Diskussion.- Eine biologische Theorie der relativistischen Farbkodierung in der Primatenretina.- I Das Problem.- II Experimente.- III Die Retina.- IV Farbe.- V Diskussion.- VI Die Retina und das Gehirn. Schlußbemerkungen.- Die Organisation des Lebendigen: eine Theorie der lebendigen Organisation.- Einführende Bemerkungen.- Ziel.- Theorie.- Erläuterungen.- Schlußfolgerungen.- Autopoiese: die Organisation lebender Systeme, ihre nähere Bestimmung und ein Modell.- 1 Einleitung.- 2 Organisation.- 3 Die autopoietische Organisation.- 4 Autopoiese und Allopoiese.- 5 Autopoiese: die Organisation des Lebendigen.- 6 Modell eines Minimalfalls.- 7 Moleküle und Tesselierung.- 8 Zusammenfassung.- 9 Schlüssel.- 10 Anhang.- Konventionen.- Algorithmus.- Autopoietische Systeme: eine Bestimmung der lebendigen Organisation.- Vorwort von Stafford Beer.- I Über lebendige und andere Maschinen.- II Die Entbehrlichkeit der Teleonomie.- III Verkörperungen der Autopoiese.- IV Die Vielfalt der Autopoiese.- V Die Tatsache der Autopoiese.- Anhang: Das Nervensystem.- A Das Nervensystem als System.- B Konsequenzen.- C Schlußfolgerungen.- Biologie der Sprache: die Epistemologie der Realität.- Vorbemerkungen.- Epistemologie.- Lebende Systeme und Nervensysteme.- Sprache und konsensuelle Bereiche.- Realität.- Schluß.- Postkriptum: Kreativitätund Freiheit.- Repräsentation und Kommunikation.- 1 Der Gegenstand.- 2 Das Ziel.- 3 Das Problem.- 4 Grundbegriffe.- 5 Das kognitive System.- 6 Schlußfolgerungen.- Kognitive Strategien.- A. Die Objektivität der Erkenntnis.- B. Objektive Erkenntnis und die Einheit und Verschiedenartigkeit des Menschen.- C. Kognition als subjektabhängiges Phänomen.- D. Die Subjektabhängigkeit der Erkenntnis und die Einheit bzw. Verschiedenartigkeit des Menschen.- E. Kognitive Strategien.- Wünsche.- Zwei Anmerkungen.- Zitierte Literatur.