Ein Jahrtausend lang lebten die Ukrainer zwischen Grenzen, die sich unter ihren Füßen stetig verschoben; mal zu Polen, mal zu Österreich und Litauen, schließlich zu Deutschland und dann zur Sowjetunion gehörten. Und die nun wieder in Bewegung geraten sind. Als Staat existiert die Ukraine erst seit 1991; was sie vorher war, ist unter ihren Bewohnern so umstritten wie unter ihren europäischen Nachbarn. Jens Mühling erzählt von Begegnungen mit Nationalisten und Altkommunisten, Krimtataren, Volksdeutschen, Kosaken, Schmugglern, Archäologen und Soldaten, deren Standpunkte kaum unterschiedlicher sein könnten. Sein Buch schildert ihren Blick auf ein Land, über das wir kaum etwas wissen - obwohl es mitten in Europa liegt.
Jens Mühling, geboren 1976 in Siegen, war Redakteur der 'Moskauer Deutschen Zeitung' und des Berliner 'Tagesspiegels'. Heute ist er Reporter beim 'Stern'. Seine Reportagen und Essays über Osteuropa wurden mehrfach ausgezeichnet, sein erstes Buch 'Mein russisches Abenteuer' war für den Johann-Gottfried-Seume-Literaturpreis und in Großbritannien für den renommierten Dolman Travel Book Award nominiert. Es folgten die Reportagebücher 'Schwarze Erde. Eine Reise durch die Ukraine' und 'Schwere See. Eine Reise um das Schwarze Meer'.