Konfuzius ist der berühmteste Chinese der Welt. Nicht einmal die Kulturrevolution des Großen Vorsitzenden Mao konnte ihm diesen Platz streitig machen, und China erlebt seit einiger Zeit eine wahre Konfuzius-Renaissance. Der Weise, der den Quellen zufolge 551 v. Chr. geboren wurde, hat als geschichtliche Gestalt nicht nur das chinesische Denken, sondern die gesamte ostasiatische Kultur am nachhaltigsten geprägt. Doch was ist an Konfuzius tatsächlich historisch? Wer war der Mann, der zum gottgleichen Staatsheiligen aufstieg? Wer waren seine Eltern, wer seine Weggefährten? Welche Gebiete Chinas hat er durchwandert? Welchen Herrschern gedient? Was waren seine moralischen Beweggründe und politischen Ziele? Wie ging er als Pädagoge vor? Welche Kleidung trug er, und welche Speisen aß er?
Diesen und anderen Fragen geht die Historikerin Annping Chin nach. Mit Hilfe der ältesten Quellen durchdringt sie die Legenden und Klischees, die die Konfuzius-Verehrung in über zweieinhalb Jahrtausenden hervorgebracht hat, und zeichnet in ihrer ausführlichen Studie erstmals ein authentisches und erstaunlich lebendiges Bild des Mannes, der zu den größten Kulturstiftern der Menschheitsgeschichte zählt.
Annping Chin, PhD, geboren 1950, studierte Mathematik an der Michigan State University und Sinologie an der Columbia University. Sie unterrichtete an der Wesleyan University und lehrt heute an der Yale University. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Konfuzianismus, Daoismus und Chinas intellektuelle Tradition. Sie veröffentlichte mehrere Bücher zur chinesischen Geistesgeschichte.