Nachdem sie ihrem Leben ein Ende gesetzt hatte, wurde Sylvia Plath fast ausschließlich als Leidende wahrgenommen, als unglücklich Liebende, als verlassene junge Mutter. Doch schon lange bevor ihre Ehe scheiterte und sie ihren berühmten Gedichtzyklus Ariel schrieb, hat sie in ihrem Werk mit dem Thema Liebe experimentiert: bald humorvoll, bald traurig, übermütig-kapriziös, sprachspielerisch und witzig so gut wie kühl-analytisch. Ihre Vorstellungskraft ließ sie in Rollen schlüpfen, Situationen durchspielen und Geschichten erzählen. Ihre schönsten Liebesgedichte sind in dieser zweisprachigen Ausgabe versammelt und werden zum Großteil erstmals in deutscher Übersetzung präsentiert.
Inkommunikado - Liebe ist eine Parallaxe - Verfolgung - Einem Dämonen-Geliebten in die Augen schauen - Liebesbrief - Ode für Ted - April, Tagelied - Lied für einen Sommertag - Zwei Liebende und ein Strandgutsammler am echten Meer - Mann in Schwarz - Die Schläfer - Die anderen Zwei - Brief an einen Puristen - Selbstgespräch einer Ichbezogenen - Liebeslied eines verrückten Mädchens - Gigolo - Monolog um 3 Uhr morgens - Die Würgerin - Der Vielfraß - Sitzengelassen - Jahrmarkt der Eitelkeiten - Alte Jungfer - Jungfer in einem Baum - Gespräch zwischen den Ruinen - Der Schneemann auf der Heide - In Gips - Der Koloß - Point Shirley - Elektra auf dem Azaleen-Pfad - Die Furchtsame - Kind - Für einen vaterlosen Sohn - Ereignis - 18. April - Eine Erscheinung - Worte, zufällig am Telefon mitgehört - Mystisch - Kadaver-Raum - Anmerkungen - Die englischen Gedichte - Nachwort von Jutta Kaußen
Die Dichterin Sylvia Plath, geboren 1932 in Boston, verheiratet mit dem Dichter Ted Hughes, wurde nach ihrem Selbstmord 1963 in London mit dem Roman Die Glasglocke und dem Gedichtband Ariel zu einer internationalen Ikone der Frauenbewegung.