Matthias Nass war viele Jahre Korrespondent und stellvertretender Chefredakteur der ZEIT. Asien und der Indopazifik sind sein Spezialgebiet.
Einleitung
I. Das Ringen der Weltmächte
1. Demokratie oder Autokratie ¿
In welcher Ordnung werden wir leben?
2. China ¿ Der Traum von der Rückkehr zu alter Größe
3. Die Vereinigten Staaten von Amerika ¿ Die Weltmacht will Nummer eins bleiben
II. Konflikte und Kriegsgefahr
1. Taiwan ¿ Die bedrohte Demokratie
2. Südchinesisches Meer ¿ Nuklearbomber über Atollen
3. Pazifische Inseln ¿ Kräftemessen in der Südsee
III. Großmachtpolitik und «Mittlere Mächte»
1. Russland ¿ Schulterschluss der Autokraten
2. Japan ¿ Suche nach einer neuen Normalität
3. Australien ¿ Bollwerk zwischen zwei Ozeanen
4. Indien ¿ Stolze Unabhängigkeit
IV. Neue Allianzen
1. Quad ¿ eine «asiatische Nato»?
2. Aukus ¿ Drei Westmächte rüsten auf
V. Europäische Interessen
1. Deutschland ¿ Wird unsere Sicherheit auch am Indopazifik verteidigt?
2. Frankreich ¿ Konfetti des Imperiums
3. Großbritannien ¿ Weltpolitik östlich von Suez
4. Nato ¿ Das Bündnis globalisiert sich
VI. Die Supermächte sammeln ihre Truppen
Dank
Literatur
Anmerkungen
Bildnachweis
Personenregister
ZEITENWENDE IM INDOPAZIFIK: DER KOLLISIONSKURS ZWISCHEN CHINA UND DEN USA
Während die Welt gebannt auf die Ukraine schaut, formiert sich viele tausend Kilometer entfernt ein noch viel größerer Konflikt - China und die USA sind im Indopazifik auf Kollisionskurs. Im neuen Epizentrum der globalisierten Weltwirtschaft entscheidet sich, wer im 21. Jahrhundert tonangebend sein wird, der kapitalistisch-demokratische Westen oder das staatskapitalistisch-autokratische Regime Chinas. Die Insel Taiwan, auf die China Anspruch erhebt, ist der Dominostein, dessen Fall die ganze Sicherheitsarchitektur Asiens zum Einsturz bringen würde. Matthias Naß, der seit vielen Jahrzehnten für die ZEIT über Asien und den Pazifik berichtet, schildert Ursachen und Verlauf des Konflikts und porträtiert eindringlich die beteiligten Akteure und ihre sehr unterschiedlichen Interessen.
Das Säbelrasseln im Indopazifik wird immer lauter. US-Kreuzer passieren in regelmäßigen Abständen die Straße von Formosa, chinesische Militäreinheiten bauen künstliche Inseln im Ozean, deren Zweck unmissverständlich ist, und beide Seiten versuchen den Gegner mit gewaltigen Seemanövern einzuschüchtern. Die Anrainerstaaten wie Australien, Japan oder Südkorea werden zunehmend nervös und rücken aus Angst vor dem Machthunger der Volksrepublik China zusammen, während Peking ein dichtes Netz von regionalen Abhängigkeiten webt und in Hongkong schonungslos jene Dominanz ausübt, die es auch für Taiwan anstrebt. Eines ist sicher: Wer aus diesem Ringen als Sieger hervorgeht, der wird der neue globale Hegemon.