Es waren Politiker wie Kleisthenes, Themistokles und Perikles, Dichter wie Aischylos, Sophokles und Euripides, Historiker wie Herodot und Thukydides, Philosophen wie Sokrates, Platon und Aristoteles sowie Künstler wie Phidias und Praxiteles - um nur einige wenige zu nennen -, die jeder auf seinem Gebiet Entwicklungen in Gang setzten, die noch Jahrtausende später bewundernswürdig und nachahmenswert erschienen. Historiker des 19.und 20.Jahrhunderts bannten die wahrgenommene Vollkommenheit und die empfundene Vorbildlichkeit in dem Begriff der Klassik - und ließen sie erstarren. Damit aber tat man der so bezeichneten Epoche des 5.und 4.Jahrhunderts der griechischen Geschichte unrecht, denn sie ist so reich an Dramatik, Spannung und Widersprüchen, an intellektueller Brillanz und abstoßendem Zynismus, an ästhetischen Höhepunkten und verstörender Bestialität, daßsie sich nicht auf einen einfachen Nenner bringen läßt. In diesem faszinierenden Buch wird die Geschichte eines bemerkenswerten Zeitalters, das zwischen Krieg und Freiheit oszilliert, neu erzählt.
Sebastian Schmidt-Hofner lehrt Alte Geschichte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Im Verlag C.H.Beck ist von demselben Autor lieferbar: Reagieren und Gestalten. Der Regierungsstil des spätrömischen Kaisers am Beispiel der Gesetzgebung Valentinians I. (Vestigia 58, 2008); derzeit arbeitet er an einer Monographie mit dem Titel: Attika. Landschaft und Polis im klassischen Athen.