'Fortschritt' ist ein ambivalenter Schlüsselbegriff des Geschichtsdenkens von Aufklärung und Moderne. Er ist untrennbar von allem zielorientierten Handeln. Gleichwohl steht der Fortschritt heute im Schatten seiner krisenhaften Folgen in Ökologie, Technik und Politik. Auch in Kultur und Religion ist er umstritten. Dennoch kann kein Verständnis der Pluralität von Religionen perspektivischen Werturteilen zwischen 'besser' und 'schlechter' entkommen.
Durch Aufdeckung einer Denkfigur aus der Aufklärung plädiert das Buch für einen reflektierten Gebrauch der Fortschrittskategorie, der zugleich die Verschiedenheit der gegenwärtigen globalen Religionskulturen anerkennt.
Jörg Dierken, Dr. theol., Jahrgang 1959, studierte von 1977 bis 1984 Evangelische Theologie und Philosophie in Göttingen, Heidelberg und Frankfurt am Main. Nach Promotion und Habilitation wurde er 1995 Professor für Systematische Theologie mit den Schwerpunkten Religionsphilosophie und Ethik in Hamburg, seit 2010 bekleidet er eine Professur für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik in Halle/Saale. Gleichzeitig ist Dierken Sprecher des sachsen-anhaltinischen Landesforschungsschwerpunktes 'Aufklärung - Religion - Wissen. Transformationen des Religiösen und des Rationalen in der Moderne'.