Not macht erfinderisch. Auch Mario Conde, der sich als Antiquar durchs Leben schlagt - kein schlechtes Geschaft in Zeiten, in denen viele Kubaner ihre Bucher zu Geld machen mussen. Eines Tages stot Conde auf eine auerordentlich wertvolle, seit vierzig Jahren vergessene Bibliothek. All seine Geldsorgen scheinen mit einem Schlag gelost. Doch dann entdeckt er zwischen den bibliophilen Kostbarkeiten eine Zeitschrift aus den Funfzigerjahren mit dem Portrat der Bolerosangerin Violeta del Rio. Ihr Bild und die einzige Schallplatte, die sie vor ihrem ratselhaften Tod aufgenommen hat, verzaubern ihn. Er macht sich auf die Suche nach ihr und dringt vor in das Havanna von gestern, in die wilden Jahre der Boleros und der Mafia, aber auch in das zerfallende, melancholische Havanna der Gegenwart.
Leonardo Padura, geboren 1955 in Havanna, zählt zu den meistgelesenen kubanischen Autoren. Sein Werk umfasst Romane, Erzählbände, literaturwissenschaftliche Studien sowie Reportagen. International bekannt wurde er mit seinem Kriminalromanzyklus Das Havanna-Quartett. Im Jahr 2012 wurde ihm der kubanische Nationalpreis für Literatur zugesprochen, 2015 erhielt er den spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur, 2023 den Pepe Carvalho Preis. Leonardo Padura lebt in Havanna.