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Die Journalistin Tabitha Lasley will in Aberdeen für ein Buch über das Leben auf den Bohrinseln, die weit draussen vor der Küste Öl fördern, recherchieren. Wer auf diesen Konstrukten arbeitet, braucht Mut, Ausdauer und muss die monatelange Abgeschiedenheit aushalten können. Fast ausschließlich Männer sind dort zu finden und genau das ist es was, Lasley interessiert, wie leben, wie verhalten sich Männer fernab von jeglichen Frauen.
Seegang ist auf der einen Seite ein Buch über eine Lebenseinstellung: "Offshore". Männliche Werte, wie Stärke, Klassenbewußtsein, Kampfgeist, aggressives Durchsetzungsvermögen, alles Dinge, die in der modernen Gesellschaft an Land nicht mehr so nachgefragt scheinen.
Aber gleichzeitig reflektiert Lasley sich selbst, verliert sie doch bei ihrer Recherche zunehmend die Distanz zu ihren Interviewpartnern.
Die beabsichtigte Reportage liest sich zunehmend wie ein Geständnis. Verblüffend ehrlich und schonungslos offenbart sie, wie sie jede Regel des Journalismusses verletzt. Kein Buch zum Wohlfühlen, sondern eher eins, was nachdenklich zurücklässt.