Während einer Konzerttournee durch Kalifornien komponierte Prokofjew Anfang 1920 fünf Klavierlieder mit textlosem Gesangspart, die als Fünf Lieder ohne Worte op. 35 und mit Widmung an die Sopranistin Nina Koshetz im Druck erschienen. Die quasi instrumentale Konzeption des Werks als klavierbegleitete Vokalisen legte eine Bearbeitung für Violine und Klavier nahe, die der Komponist 1925 dann auch unternahm. Angereichert mit Oktavierungen, Doppelgriffen, Flageoletts und Pizzikati erhält der Violinpart der fünf Stücke eine enorme zusätzliche Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten. Kein Wunder, dass die Fünf Melodien op. 35a heute zu den beliebtesten Kammermusikwerken des russischen Meisters gehören! Bei Henle erscheinen sie erstmals als Urtext-Edition auf der Basis aller verfügbaren Quellen. Das Vorwort steuerte mit Simon Morrison ein echter Prokofjew-Spezialist bei.