David Tudor (1926-1996) war in den 1950er-Jahren einer der führenden Pianisten und Interpreten zeitgenössischer Musik in Europa und den USA. Seine Fähigkeit, auf die Unbestimmtheit anspruchsvoller Partituren von Komponisten wie John Cage, Karlheinz Stockhausen und Christian Wolff zu reagieren und deren komplexe, manchmal mehrdeutige Anweisungen umzusetzen, war einzigartig und faszinierte seine Zeitgenossen. Ab den frühen 1960er-Jahren vollzog er den Wandel vom Interpreten zum Komponisten-Performer und schuf die Grundlage für eine Praxis, die wir heute als Live-Elektronik kennen.
"Teasing Chaos" ist die erste umfassende Darstellung seiner Pionierleistung und seiner interdisziplinären Kollaborationen mit bildenden Künstler*innen wie Robert Rauschenberg, Marcel Duchamp oder Jacqueline Matisse Monnier, und würdigt ein Werk, das bisher zu wenig beachtet geblieben ist.