Dr. Jekyll, einem hochangesehenen Londoner Arzt, gelingt es, in seinem Laboratorium eine Droge zu entwickeln, durch die sich die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile des Menschen voneinander trennen lassen. In einem Selbstversuch möchte er die Folgen einer solchen Aufspaltung der Persönlichkeit studieren. Aber sein Experiment zeitigt eine andere Wirkung, als er ursprünglich beabsichtigte. Die Kontrolle entgleitet ihm und geht zunehmend an Mr. Hyde über, dem versteckten, finsteren Teil seinerselbst.
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"(Der seltsame Fall des) Dr. Jekyll und Mr. Hyde" ist eine Novelle des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson (1850-1894). Das Buch erschien im englischen Original im Jahr 1886, die deutsche Erstausgabe 1889. Stevenson erlangte - neben dem hier vorliegenden Werk - vor allem auch mit seinem Abenteuerroman "Die Schatzinsel" literarischen Weltruhm.
Die Geschichte von dem Wissenschaftler, der mit Hilfe eines Serums versucht, in einem Selbstexperiment das Gute und das Böse im Menschen zu trennen, ist eine der berühmtesten literarischen Ausformungen des Doppelgängermotivs. Teilweise wurden zur Interpretation der Erzählung psychoanalytische Theorien herangezogen: Im Sinne der Freud¿schen Psychoanalyse findet in dieser Geschichte das Ich keine stabile Mitte zwischen dem Es (Mr. Hyde) und dem Über-Ich (Dr. Jekyll). Und die Analytische Psychologie von C. G. Jung sieht in den beiden Titelfiguren die Archetypen der Persona und des Schattens ausgeprägt. Mr. Hyde scheint darüber hinaus eine infizierende Wirkung auf andere auszuüben, selbst wenn er nicht handelt. Seine bloße Anwesenheit bedeutet bereits einen Angriff auf die Festigkeit der Psyche der anderen.
In dieser Ausgabe liegt der Text in einer Übertragung aus dem englischen Original von Gisela Etzel vor. Der Umfang des eBooks entspricht ca. 150 Buchseiten.