Die Provinz Sutherland in Schottland war für ihr rauhes Klima bekannt. Cecile McLane wußte das und hatte warme Sachen vorausgeschickt.
Am Tage ihrer Ankunft in Durness war die See stark bewegt, der Himmel grau, mit tief herunterhängenden Regenwolken bedeckt. Es war kalt, und es regnete unaufhörlich. Das junge Mädchen fror. Als sie in Edinburg in den Zug gestiegen war, hatte die Sonne geschienen. Dr. Hutton, bei dem sie als Assistentin arbeitete, hatte sie für einige Wochen zu einem jungen Kollegen nach Wratt geschickt. Sie sollte sich dort erholen und Dr. James Denniston zur Hand gehen, bis dieser eine neue Kraft für seine Praxis gefunden hatte. Cecile freute sich auf Dr. Denniston, den sie von seinen Besuchen bei Dr. Hutton kannte. Daß sie sich heimlich in ihn verliebt hatte, wußte nur sie selbst, denn Dr. Denniston hatte nur wenig mit ihr gesprochen und kaum Notiz von ihr genommen. Ihre kurzen Gespräche waren ausschließlich fachlicher Natur gewesen. Trotzdem hatte sie oft an ihn gedacht. Sie würde ihn also wiedersehen und wenigstens für einige Wochen in seiner Nähe sein. Während der Fahrt hatte das Hochgefühl auf das bevorstehende Wiedersehen angehalten, doch je näher sie ihrem Ziel kam, desto mehr verlor sich dieses freudige Erwarten und machte einer gewissen Besorgnis Platz.