Eichendorff zum Schauen und Schwelgen:
Waldesruh, Mondenschein oder Lindenduft - Joseph von Eichendorffs romantische Wortkunst zur Deutung von Welt, Natur und Seele stillt bis heute die Sehnsucht nach Idyllen. Die meisterhaften Werke des beliebten Dichters begeisterten Komponisten wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann oder Richard Strauß, reizt Mimen bis in unsere Tage zu Gedichtinterpretationen und bietet Lyrikfreunden generationsübergreifend Lesegenüsse. Der Berliner Aquarellmaler Hans-Jürgen Gaudeck ließ sich vom facettenreichen Oeuvre Eichendorffs inspirieren und erschuf Aquarelle aus Sprachbildern, die er den Gedichten zur Seite stellte. Eine malerische Liebeserklärung an die Poesie der Worte.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff gilt als einer der bedeutsamsten Dichter der Epoche der Spätromantik. Als zweiter Sohn der katholischen Landadelsfamilie Eichendorff wird er am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor (Oberschlesien) geboren. Im Jahr 1812 schließt er sein Jurastudium in Wien ab, von 1813-1815 kämpft er in den Freiheitskriegen gegen Napoleon. Früh schon entdeckt er seine Leidenschaft zur Schriftstellerei und Dichtung. Die Novelle 'Aus dem Leben eines Taugenichts' (von 1826) und das Gedicht 'Mondnacht' (von 1837) avancieren zu seinen wohl bekanntesten Werken. Insbesondere die stimmungsvolle Naturlyrik Eichendorffs ist es, die bis heute breit rezipiert und bewundert wird. Am 26. November 1857 stirbt Joseph von Eichendorff in Neiße (Schlesien).