Shenzhen, Pjöngjang, Burma, Jerusalem und nun Québec... Guy Delisle nimmt uns mit auf eine Reise in seine Jugend. In seiner kanadischen Heimat arbeitete er als Student drei Sommer lang in einer Papierfabrik: Zwölf-Stunden-Schichten in einem heißen, lauten Gebäude voller obskurer Maschinen. Zwischen den gigantischen Papierwalzen konnte schnell ein Finger oder eine Hand verschwinden, und wenn man kurz nicht aufpasste, war das Papier für eine gesamte Auflage der NEW YORK TIMES vernichtet... Dass Guy Delisles Vater als technischer Zeichner in den Büros über dem Maschinenpark arbeitete, brachte dem Ferienjobber bei den "lebenslänglichen" Arbeitern nicht gerade Sympathien ein. Mit gewohnt humorvoller Genauigkeit zeichnet Guy Delisle ein scharfes Porträt einer rauen (Männer-)Arbeitswelt, in der ein zügelloser Sexismus herrscht, und hinterfragt die Beziehung zu seinem Vater, die vor allem von einem bestimmt ist: Sprachlosigkeit.
Guy Delisle wurde 1966 in Québec, Kanada geboren. Seine Erfahrungen als Trickfilmzeichner in Shenzhen und Pjöngjang dokumentierte er in den gleichnamigen Comics. Mit seiner Frau, die für Ärzte ohne Grenzen arbeitete, lebte er in Birma und Jerusalem. Sein Buch AUFZEICHNUNGEN AUS JERUSALEM erhielt 2012 auf dem Internationalen Comicfestival Angoulême den Preis für das ¿Beste Album¿.