2015 reist der italienische Zeichner Igort anlässlich einer Ausstellung seiner Werke nach Tokio. Auch bei diesem Besuch stellt er wieder fest, dass die Stadt sich rasant verändert, dass die Orte, an denen er sich einst zu Hause gefühlt hatte, nicht mehr existieren. Warum kann er den unablässigen Wandel der Stadt nicht akzeptieren? Mit dieser Frage begibt er sich, inspiriert vom großen Haiku-Dichter Matsuo Basho, auf eine Reise ohne Ziel. Er lässt sich treiben und begreift allmählich: Wer sich in unbekannten Gegenden verläuft, kann Zugang zu Räumen eines tief verborgenen Selbst finden.
Im zweiten Band seiner "Berichte aus Japan" taucht Igort noch einmal ein in die japanische Kulturgeschichte: in grandiosen, üppigen Bildern dokumentiert er seine Reise, schildert historische Begebenheiten, spürt sozialen Phänomen nach und beschäftigt sich mit japanischer Mythologie, Poesie und Philosophie.
gort, geboren 1958 in Cagliari, Italien, avancierte Anfang der 1980er-Jahre zu einem der wichtigsten Vertreter der Künstlergruppe Valvoline und arbeitete in der Folge als einer der ersten europäischen Comicautoren für japanische Verlage. Sein Buch "5 ist die perfekte Zahl" (in deutscher Sprache im avant-verlag erschienen) wurde 2003 auf der Frankfurter Buchmesse als "Comic des Jahres" ausgezeichnet.