Die Wirtschaft wird geprägt von Rezessionen und Boomphasen, die auch an den Aktienmärkten nicht spurlos vorbeigehen. Börsenkrisen können aber auch unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung entstehen. Das Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 und die Finanzkrise im Jahr 2007 sind hierfür eindrucksvolle Beispiele. Bei einer historischen Betrach-tung der Aktienmärkte ist es leicht zu erkennen, dass Börsenhaussen und Börsencrashes die Regel und keine Ausnahme sind. Anleger investieren in Aufschwungsphasen häufig in junge, wachstumsstarke, aber finanz- und ertragsschwache Unternehmen. Umgekehrt setzen sie nach einem Börsencrash auf wachstumsschwächere, dafür aber ertrags- und finanzstarke Unternehmen. Diese Vorgehensweise führt oft zu großen Verlusten bei Investoren. In der Praxis wird häufig auf Value Investing als Strategie zur nachhaltigen Performanceerzielung verwendet. Benjamin Graham gilt als Begründer des Value Investings. Er veröffentlichte im Jahr 1934 gemeinsam mit David Dodd das Buch Security Analysis. Graham und Dodd vertreten die Ansicht, dass Investoren nur Aktien kaufen sollten, deren Kurse unter ihren fundamental gerechtfertigten Werten notieren. Am Aktienmarkt gelten aber eigene Gesetze. In Aufschwungphasen verdrängt die Euphorie häufig die Vernunft der Anleger und diese erleiden im anschließenden Börsenabschwung hohe Verluste, da sie für die Aktien mehr bezahlt haben als sie tatsächlich Wert sind. Um diese Fehler zu vermeiden, wird Anlegern häufig geraten, die Strategie des Value Investings zu verwenden. Doch können mit der Value-Strategie dauerhaft bessere Ergebnisse erzielt werden? Oder gibt es Marktphasen in denen der Value-Stil keine überdurchschnittlichen Ergebnisse erzielt? Mit der Beantwortung dieser Fragen beschäftigt sich die folgende Arbeit.