Nicht nur das Wort Philosophie ist weiblich - die Sache selbst wird und wurde immer schon wesentlich von Frauen mitgeprägt. Und das von Anfang an. Auch wenn wir andere Bilder im Kopf haben: selbst im antiken Griechenland waren nicht alle Philosophen bärtig. Es lohnt sich, den weiblichen Beitrag zur Geschichte des Denkens wieder zu entdecken. Von den Pythagoreerinnen und Epikureerinnen über die mittelalterlichen spirituellen Denkerinnen bis zu den Wissenschaftlerinnen des 17. und 18. Jahrhunderts: immer schon mischten Frauen lebhaft mit in den Debatten über die Wahrheit, den Menschen, die Welt, in der wir leben - und über das Verhältnis der Geschlechter zueinander.
In dieser Sonderausgabe stehen diesen spannenden, allzu oft vergessenen Denkerinnen im Vordergrund. Von Hildegard von Bingen, der ersten deutschen Philosophin, über die Denkerinnen, die Descartes, Leibniz und Kant beeinflussten, von der Romantik bis zu den verschiedenen feministischen Strömungen der Gegenwart.
Mit zahlreichen Originaltexten und Beiträgen zu den großen Denkerinnen der Vergangenheit: Hypatia von Alexandrien, Hildegard von Bingen, Christine de Pizan, Anne Conway, Émilie du Châtelet, Olympe de Gouges, Mary Wollstonecraft, Harriet Taylor Mill, Lou Andreas-Salomé, Hannah Arendt, Simone de Beauvoir u.v.a.m.
Außerdem: Interviews mit Judith Butler, Élisabeth Badinter, Ruth Hagengruber und Beiträge von Antje Schrupp, Peter Neumann, Rolf Löchel, Andrea Roedig.