Platon steht nicht nur am Anfang der europäischen Philosophie, er ist und bleibt auch einer ihrer anschaulichsten Denker. Ausdauernd inszeniert er in seinen Dialogen die Philosophie als Gespräch, das gegenseitiges Wohlwollen voraussetzt und in dem es keinesfalls um den argumentativen Sieg geht, sondern vielmehr um das gemeinsame Suchen nach Wahrheit.
Platons Themen haben auch nach mehr als 2000 Jahren nichts an Aktualität eingebüßt: Die Frage nach dem guten Leben treibt ihn ebenso um wie die Gefahr des politischen Populismus. Und sein berühmtes Höhlengleichnis, in dem er die Anstrengung des Denkens mit dem Aufstieg aus einer Höhle vergleicht, in der man nur die Schatten der Dinge sieht, ist von bleibender Wichtigkeit, selbst dann, wenn man seine metaphysische Ideenlehre nicht teilt. Denn was Platon beim Aufstieg aus der Höhle auch beschreibt: Selbstständiges Denken ist mühsam - und riskant. Wer sich von gängigen Meinungen löst, muss mit Anfeindungen rechnen.
Diese Sonderausgabe des Philosophie Magazins stellt Platons Philosophie für heute dar - mit zahlreichen Originaltexten und im Gespräch mit namhaften Denkern und Denkerinnen wie Alain Badiou, Dorothea Frede, Christoph Horn und vielen mehr.
Sowie als besonderes Extra das erste Buch von Platons "Der Staat" als Graphic Novel - oder vielleicht besser: als Graphic Dialogue, gezeichnet von Jean Harambat.