Das Symbol der brennenden Erde ist schon lange nicht mehr nur ein Symbol. Die Klimakrise hat uns eingeholt, in Australien, Kalifornien, in Brandenburg. Sie stellt uns vor große Herausforderungen im Denken - und vor allem im Handeln. Traditionell hat die westliche Philosophie die Natur als freie, wilde Schönheit verstanden, die es zu beherrschen gilt. Doch mit jeder weiteren Einwirkung zerstören wir nicht nur unsere eigene Lebensgrundlage, sondern entfernen uns immer weiter von der Einsicht, dass wir in einer mit allen Lebewesen geteilten Welt leben. Deshalb verlangt die Klimakrise nach einer Ethik, die nicht im zwischenmenschlichen Hier und Jetzt stecken bleibt, sondern Menschen in anderen Ländern, zukünftigen Generationen und vielleicht auch anderes Leben mitdenkt.
Die Sonderausgabe des Philosophie Magazins widmet sich dem drängendsten Problem unserer Zeit: Was sollen wir tun im Angesicht einer Zukunft, die zur tickenden Zeitbombe geworden ist? Wie können wir die politische Trägheit überwinden? Braucht es dazu eine Revolution oder können wir im Rahmen unserer bestehenden politischen Systeme gegensteuern? Und wie können wir die Lücke, die zwischen Wissen und Handeln klafft, schließen?
Zahlreiche Originaltexte spannen einen Bogen von den Anfängen eines Umweltbewusstseins bis zur Klimaethik der Gegenwart, u.a. von Aldo Leopold, Arne Næss, Rachel Carson, Hans Jonas, Elinor Ostrom, Hannah Arendt, Michel Serres, Jonathan Franzen und Naomi Klein. Dazu Interviews und Beiträge von Bruno Latour, Andreas Malm, Birgit Schneider, John Broome, Peter Singer, Philipp Hübl, Grit Fröhlich, Andreas Weber und vielen mehr.