Lina Meruane, geboren 1970 in Santiago de Chile, zog 2000 nach New York, wo sie an der New York University Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet. 2017 war sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Auf Deutsch erschien 2018 ihr Roman "Rot vor Augen" (Arche), ebenfalls übersetzt von Susanne Lange.
"Im Kopf werfe ich eine Münze: Falls mich eine Einladung nach Europa führt, werde ich die Reise auf eigene Faust gen Osten ausdehnen." Die Einladung kam, und die in New York lebende Chilenin Lina Meruane fuhr erstmals in die Heimat ihrer palästinensischen Großeltern, ins heutige Israel. Der Bericht über die Reisen in die eigene Vergangenheit ist ein gedankensprühender Kommentar zu einem zunehmend weltbewegenden Problem: Warum wird es immer komplizierter, die Fragen "Wo kommst du her¿? Wer bist dü?" eindeutig zu beantworten¿? Ein Buch darüber, wer man zu sein glaubt, und welche politisch wirksamen Täuschungen damit verbunden sind.