Stefanie Sargnagel wurde 1986 in den "Slums von Wien" geboren, studiert Malerei an der Akademie der Bildenden Künste und arbeitet im Callcenter. Das Mädchen mit der roten Baskenmütze, das gerne ins Wirtshaus geht und Kette raucht, veröffentlichte ihren Debütroman mit gesammelten Facebook-Statusmeldungen "Binge Living. Call-Center-Monologe" 2013 in der redelsteiner dahimène edition, einem unabhängigen Wiener Verlag. Binge Drinking bedeutet: Komasaufen. Bei mikrotext erscheinen nun neue ...
Repetitive Dinnershows im Fernsehen, Sexträume mit Familienmitgliedern, Bier, Kippen und der Alltag einer Callcentermitarbeiterin: Die Facebookposts von Stefanie Sargnagel lassen nichts aus. Und sind so schmutzigschön wie das Leben selbst.
Ungeschminkt, derb, aber immer sehr alltagsweise schreibt Stefanie Sargnagel seit sechs Jahren über das einfache Leben. Facebook hat für die Wiener Autorin und Künstlerin das Bloggen ersetzt, das ihr nicht mehr anonym genug war. In Wien hat sie bereits Kult-Status erreicht, denn ihre Statusmeldungen überschreiten ständig Geschmacksgrenzen. Die Wiener Zeitung lobte, wie sie inklusive Fäkalhumor und Versagensexhibitionismus die aktuelle Leistungsgesellschaft konterkariere. "Mein Lebensstil erschließt sich halt aus einer Mischung aus Unfähigkeit, Unentschlossenheit, Gleichgültigkeit und Verweigerung, ich bin die personifizierte Wohlstandsverwahrlosung", schrieb sie in einem Vice-Artikel.