Mit der Ero¿rterung der Rolle des Rituals setzt Hans-Hermann Ho¿hmann seine Studien und Vorschla¿ge zu einer Humanistischen Freimaurerei fort. Im Rahmen dieser Konzeption ist das Ritual fu¿r ihn keineswegs die ganze Freimaurerei. Doch es ist das, was Freimaurerei von anderen Bu¿nden unterscheidbar macht. Das Ritual besitzt keinen Offenbarungscharakter, vermittelt keine Heilslehren und hat keine magische Qualita¿t. Es begru¿ndet keine Religion und sollte auch keine ersatzreligio¿sen Funktionen u¿bernehmen. Das Ritual ist ein spezifisches Medium der Kommunikation. Es vermittelt Denkansto¿ße, o¿ffnet das Bewusstsein des Maurers fu¿r ein Wahrnehmen bisher verborgen gebliebener Schichten der Perso¿nlichkeit, lehrt durch Symbole und rituelle Handlungen und vermittelt der sozialen und diskursethischen Praxis der Loge eine die Gesamtperson des Bruders erfassende spirituelle Grundlage. Resultat ist eine Freimaurerei, die Gemeinschaft, Ethik und Ritual als Einheit umfasst. Insbesondere Gedankenwelt und Ritual stehen sich in der Humanistischen Freimaurerei nicht mehr unvermittelt gegenu¿ber.