Die beiden in diesem Band enthaltenen Texte stellen einen bedeutsamen Beitrag zum gesellschaftstheoretischen und politischen Denken der Gegenwart dar. Eisenstadt konzentriert sich in ihnen auf die zentralen Fragen und Herausforderungen, die sich der Demokratie und der politischen Theorie zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellen. Einsichten aus Geschichte, Soziologie und politischer Theorie verknüpfend bietet er eine tiefgründige und originelle Untersuchung der komplexen Struktur von Demokratie und der ihr immanenten Spannungen (im ersten Text) sowie der Stärken, Tendenzen und Mängel der zeitgenössischen politischen Theorie (im zweiten).
Eisenstadt vermittelt eine meisterhafte Übersicht über die gesellschaftlichen und politischen Prozesse in der Welt um uns und zeigt auf, wie sie sich in eine Analyse der sozialen und politischen Kräfte integrieren lassen. Demokratie ist ein Regime, das in den letzten Jahrzehnten in allen Teilen der Welt sowohl Stärken als auch Verwundbarkeiten gezeigt hat. Eisenstadt macht deutlich, wie beide mit der Struktur von Demokratie zusammenhängen.
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Shmuel N. Eisenstadt (1923¿2010) war seit 1959 Professor für Soziologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem (1990 Emeritus). Zahlreiche Gastprofessuren an amerikanischen und europäischen Universitäten. Träger vieler Auszeichnungen und Ehrentitel, die seinen herausragenden internationalen Rang bezeugen.
Paradoxien der Demokratie
Einleitung: Das Problem 9
1. Konstitutionelle und partizipatorische Konzeptionen von Demokratie 13
2. Die historischen Wurzeln konstitutionelldemokratischer Systeme 25
3. Grundvoraussetzungen des kulturellen und des politischen Programms der Moderne 31
4. Das kulturelle Programm der Moderne. Antinomien, Spannungen, Widersprüche und Kritiken 43
5. Das politische Programm der Moderne. Spannungen zwischen pluralistischen und jakobinischen Tendenzen 53
6. Der politische Prozeß in modernen Gesellschaften. Protestbewegungen und die Neudefinition des Politischen 64
7. Soziale Bewegungen in modernen konstitutionellen Systemen 76
8. Die Herausforderung, Protest zu integrieren. Die Politik als Nicht-Nullsummenspiel und der Aufbau von Vertrauen in modernen Gesellschaften 93
9. Entkonsolidierungstendenzen der Demokratie in heutigen Gesellschaften 122
Die politische Theorie auf der Suche nach dem Politischen
Einleitung 137
1. Auf der Suche nach dem Politischen in der modernen Theorie der Politik 140
1.1 Die Verdrängung des Politischen aus der zeitgenössischen politischen Theorie 140
1.2 Die Zeit zwischen den Weltkriegen und Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg 151
1.3 Die Vernachlässigung institutioneller Prozesse in der heutigen politischen Theorie 164
1.4 Die neuen sozialen Bewegungen und die Erneuerung des Politischen 176
1.5 Der Raum des Politischen in modernen Gesellschaften: volonté générale und volonté de tous 182
2. Die institutionelle Dynamik moderner Gesellschaften 185
2.1 Das kulturelle und das politische Programm der Moderne 185
2.2 Zentrale Orte der Erneuerung des Politischen in der Moderne 193
2.3 Soziale Bewegungen und politische Parteien - Herausforderungen an moderne Staaten 196
3. Formen der Erneuerung des Politischen in modernen Gesellschaften 203
3.1 Die Erneuerung des Politischen im Zeitalter des Nationalstaats und des revolutionären Staates in Europa 203
3.2 Die Erneuerung des Politischen in den beiden Amerikas 210
3.3 Die Erneuerung des Politischen in Japan 217
4. Die Entwicklung der Zivilgesellschaft und die Wiedergewinnung des Politischen in modernen Gesellschaften 221
4.1 Die Wurzeln einer Erneuerung des Politischen 221
4.2 Der Kern der modernen Zivilgesellschaft 224
4.3 Der fragile Charakter einer Erneuerung der Zivilgesellschaft 226
4.4 Die Voraussetzungen zivilgesellschaftlicher Kontinuität 233
5. Die heutige Situation: jenseits der Hegemonie der Nation und des revolutionären Staatsmodells 239
Editorische Notiz 248
Personen- und Sachregister 249