Im Gralsmythos liegt nach Evola ein "initiatisches Mysterium" verborgen. Das Mysterium des Grals in seiner Gänze begreifbar zu machen und die darin verborgenen Inhalte als das offenzulegen, was sie wirklich sind, dafür schrieb Julius Evola sein Gralsbuch. Dabei hat er durchaus Praktisches im Sinn, denn "um bloße Phantasien in einem rein ästheisch-dichterischen Sinne dürfte es sich beim Gralsmythos nicht handeln". Das Vorwort stammt vom wohl am meisten geschätzten Evola-Kenner im deutschen Sprachraum Dr. Hans Thomas Hakl und geht auf die aktuelle Situation der Gralslegende und deren Auswirkungen ebenso ein wie auf Evola selbst.
(1998-1974) Italienischer philosophischer, kultur- und religionshistorischer, esoterischer und politischer Schriftsteller. Dichtwerke und theoretische Schriften machen ihn zum Mitbegründer des italienischen Dadaismus. Nach Beendigung seiner provokanten künstlerischen Tätigkeit Aufbau eines eigenen philosophischen Systems, das er nach Novalis "Magischen Idealismus" nennt. Intensives Studium westlicher (Magie, Alchemie) und östlicher (Taoismus, Tantrismus) esoterischer Systeme. Von der Idee der "Integralen Tradition" beeinflusst. Versucht, in den geistig-politischen Kampf des Faschismus einzugreifen und ihn in einem sakral-imperealen Sinn zu beeinflussen. Kennzeichnend für sein gesamtes Schaffen ist sein Drang nach Überhöhung der bloß menschlichen Existenzweise und seine radikale Ausrichtung nach transzendenten Prinzipien, die er auch "immanent" wahrnimmt.