Im April 1945 verhafteten die US-Amerikaner die Elite der deutschen Atomphysiker und internierten sie auf einem englischen Landsitz. Hier erfuhren sie vom Abwurf der Hiroshima-Bombe. Abgesehen von der Katastrophe war das auch eine persönliche Niederlage. Bis dahin waren sie überzeugt, dass sie allein den Schlüssel zu dieser Massenvernichtungswaffe in der Hand hielten. Spannend schildert Richard von Schirach den nuklearen Wettlauf während des Krieges und wie Deutschland am Ende in einem badischen Bierkeller fast noch eine Atombombe beschert worden wäre. Er erzählt von Wissenschaftlern, die sich für unfehlbar hielten und in Kriegsverbrechen verstricken ließen. Eine deutsche Geschichte zwischen Genie, Hybris, Schuld und Naivität.
»Die Schärfe und Genauigkeit, mit der Richard von Schirach die Biographien dieser Topwissenschaftler seziert, macht diese Geschichte zu einem abgründigen Seelendrama, ebenso bewegend wie verstörend.«
Norbert Kron, ARD (titel, thesen, temperamente)
»Spannend und präzise formuliert, voller neuer Informationen, lesenswert vom ersten bis zum letzten Buchstaben.«
Mirko Smiljanic, Deutschlandfunk
»Liest sich wie ein Wissenschaftskrimi«
Oliver Pfohlmann, Neue Zürcher Zeitung
»Richard von Schirachs Geschichte der deutschen Kernphysik erwirbt sich das große Verdienst, auch für Nichtphysiker verständlich zu sein.«
Jutta Person, Literaturen
Richard von Schirach, geboren 1942, war Sinologe, Publizist und Übersetzer. Seine Autobiographie »Der Schatten meines Vaters« erschien 2005 im Hanser Verlag. Die unter dem Titel »Ich war Kaiser von China« erschienene Autobiographie des letzten chinesischen Kaisers Pu Yi, von Bernardo Bertolucci als »The Last Emperor« verfilmt, hat er für die deutschsprachige Ausgabe herausgegeben und zusammen mit Mulan Lehner aus
dem Chinesischen übersetzt. Richard von Schirach starb 2023 in Garmisch-Partenkirchen.