Die Beiträger:
Christoph Bertling, Ellen Fricke, Heiko Girnth, Emo Gotsbachner, Ernest W. B. Hess-Lüttich, Werner Holly, Angela Keppler, Josef Klein, Michael Klemm, Friedrich Krotz, Gerda Lauerbach, Marcus Maurer, Sascha Michel, Jörg-Uwe Nieland, Carsten Reinemann
Untersuchungen zu politischen Diskussionssendungen führen vielfach zu medienkritischen Einschätzungen des Formats, basierend auf der Auswahl von Themen, Gästen oder der Diskussionsführung. Medienlinguistische Analysen etwa zeigen, dass prototypische Charakteristika von Diskussionen (Themenverlauf, Sprecherwechsel etc.) hier gerade nicht erfüllt werden, die ¿Diskussionen" somit eine Inszenierung darstellen. In der modernen multimedialen Zeit findet diese Inszenierung nicht mehr alleine und schwerpunktmäßig auf der Ebene der Sprache statt, sondern im multimodalen Zusammenspiel mit den Zeichensystemen Bild und Ton.
In der Folge weitet sich der medienlinguistische Fokus von der Betrachtung des Kommunikats auf die Kommunikator-, Rezeptions- und Aneignungsforschung aus.
Der vorliegende Band nähert sich diesen Aspekten aus interdisziplinärer Perspektive an, indem zunächst theoretische Grundlagen zu Format und multimodaler Figuration erörtert werden. Anschließend werden empirische Analysen ausgewählter Sequenzen unterschiedlicher Polit-Talkshows zu Text-Bild- und Bild-Text-Transkriptionen sowie zum Phänomen des (Re-)Framings vorgestellt. Ein Blick auf die Rezeption und Aneignung von Multimodalität rundet den innovativen Band ab.