Eine Liebeserklärung ans Leben im Eis
Wenn in der eisigen antarktischen Weite der Sturm tobt und die Polarlichter am Himmel tanzen, fühlt sich die Ärztin und Stationsleitung Aurelia Hölzer zutiefst geborgen und lebendig. Sie ist Mitglied des Überwinterungsteams auf der Neumayer-Station III, das sich in der monatelangen Isolation völlig aufeinander verlassen muss. Dort betreiben sie Polarforschung und betreuen die wissenschaftlichen Observatorien. Sie warten und reparieren die Technik, feiern Mittwinter und besuchen die benachbarte Pinguinkolonie. Ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen einer antarktischen Forschungsstation.
Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Antje Boetius
Aurelia Hölzer, geboren 1978, studierte Medizin in Freiburg, Bordeaux und Trinidad und promovierte in der Psychiatrie in Freiburg. Sie arbeitete in der Chirurgie in mehreren Fachgebieten, spezialisierte sich zur Gefäßchirurgin und wurde Oberärztin an einem Universitätsklinikum.
Ihre Faszination für Polargebiete entdeckte sie schon als Jugendliche nach der Lektüre von Christiane Ritters "Eine Frau erlebt die Polarnacht". Nach einem Sabbatical in Alaska und Nordnorwegen überwinterte sie 2022 in der Antarktis. Als Stationsleitung der Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung war sie zudem die einzige Ärztin des Überwinterungsteams. Der Zauber des Eises und der Abgeschiedenheit, die vielfältigen Aufgaben und der Teamgeist im polaren Expeditionssetting gefielen ihr so gut, dass es sie nach einem Dreivierteljahr in der schwarzwäldischen Heimat gleich wieder in die Antarktis zog: für eine viermonatige Expedition zur Kohnen-Station auf dem fast 3000 Meter dicken antarktischen Inlandseis.