Das herausragende Debüt von Natascha Wodin, ein Klassiker für die Gegenwart - und ein ganz außergewöhnliches literarisches Zeugnis zur Frage von Heimat, Fremde und Identität.
Ein großartiger erzählerischer Wurf über das Fremdsein und die Sehnsucht nach Zugehörigkeit: Eine junge Dolmetscherin wächst als Tochter ehemaliger sowjetischer Zwangsarbeiter in einer gemiedenen deutschen Nachkriegssiedlung für heimatlos gewordene Osteuropäer auf und lernt das Land ihrer Eltern nur durch die Literatur kennen. Bei einer Lesung trifft sie den bekannten russischen Schriftsteller L, der weitaus älter ist, dem sie jedoch augenblicklich verfällt. Mit ihm geht sie nach Moskau, taucht ab in die Welt der dortigen Intelligenzija - das Gefühl der Fremdheit aber bleibt. Hin- und hergerissen zwischen zwei Männern und zwei Kulturen, ist die junge Frau konfrontiert mit Fragen nach Heimat und Identität.
Ein Buch über die rauschhafte Liebe zur Literatur und das unbekannte Russland.
Natascha Wodin wurde 1945 als Tochter sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth geboren und wuchs in Nachkriegslagern für Displaced Persons auf. Nach Jahren in einem katholischen Mädchenheim, in dem sie nach dem Suizid der Mutter untergebracht wurde, arbeitete sie zunächst als Telefonistin und Stenotypistin. Anfang der Siebzigerjahre absolvierte sie eine Sprachenschule und gehörte dann zu den ersten Dolmetschern, die nach Abschluss der sogenannten Ostverträge für deutsche Firmen und Kultureinrichtungen in die Sowjetunion reisten. Später begann sie Literatur aus dem Russischen zu übersetzen, seit 1980 ist sie freie Schriftstellerin. 1998 erhielt sie den Adelbert-von-Chamisso-Preis, 2015 den Alfred-Döblin-Preis. Seit 1994 lebt sie in Berlin und Mecklenburg.