Vieles von dem, was Gandhi lehrte und selbst praktizierte, erscheint heute wie aus der Zeit gefallen. Fremd wirken sein unbedingter Wille zur Askese und sein frühes Gelöbnis der sexuellen Enthaltsamkeit. Merkwürdig klingen gerade in Zeiten explodierender Metropolen und einer schier unaufhaltsamen Industrialisierung seine Gedanken einer bäuerlich geprägten Gesellschaft. Und doch hat dieser religiöse Anarchist Spuren hinterlassen, hat er eine Saat gelegt, deren Früchte noch immer aufgehen. Seine Achtung vor allem Lebendigen, die sich nicht nur im Umgang mit anderen Menschen, sondern zum Beispiel auch in seiner Ernährung manifestierte, findet auch in unserer Zeit ein wachsendes Echo.
Sein beispielloses Eintreten für Frieden und Freiheit aller Menschen bietet gerade unserer unruhigen globalisierten Welt, deren Schattenseiten uns täglich vor Augen treten, unentbehrliche Perspektiven.