Die Normandie: von den Wellen des Ärmelkanals bespült, von weißen Klippen gesäumt, ganz dem Meer und dem Licht hingegeben, verziert mit sattgrünen Weiden, pittoresken Fischerdörfern, bürgerstolzen Städten, kühnen Kathedralen und mondänen Seebädern, die gemacht sind für Müßiggang und Luxusleben. Über alldem die unerschöpflichen Variationen von Blau-Weiß-Grau des ständig wechselnden Himmels, der wie kein anderer Künstler anzog. Vielgesichtig wie die Küste sind auch ihre Menschen: reserviert und gesellig, konservativ und weltoffen, geerdet und wohlhabend, provinziell und kosmopolitisch, mit dankbaren Mägen und verwöhnt von ihrer Küche.
Nicole Strasser, geboren 1975, schloss 2009 ihr Fotografiestudium an der Hochschule Hannover bei Professor Rolf Nobel ab. Seitdem ist sie regelmäßig für mare unterwegs. Noch vor ihrer ersten Reise in die Normandie lernte sie die Landschaft durch Guy de Maupassants Roman »Ein Leben« lieben. Bei ihren insgesamt fünf Reisen entlang der normannischen Küste klangen die sinnlichen Beschreibungen Maupassants immer mit.