Herman Melville, 1819 in New York geboren, übte nach dem frühen Tod des Vaters diverse Gelegenheitsjobs aus, bevor er 1841 auf einem Walfänger anheuerte. Als freier Schriftsteller unternahm er lange Auslands- und Vortragsreisen, arbeitete als Farmer und Zollinspektor. Heute vor allem für seinen 'Moby-Dick' weltberühmt, starb der Romancier, Dichter und Essayist einsam und vergessen im Jahr 1891.
Ein New Yorker Notar sucht für seine Kanzlei einen Kopisten - vorstellig wird der ebenso harmlos wie unscheinbar wirkende Bartleby, der fortan schweigsam und wie mechanisch seiner Arbeit nachgeht. Doch dann beginnt der blasse Mann, sich zu verweigern: Immer öfter erklärt er mit sanfter Stimme, dass er es vorziehe, einen Auftrag nicht zu erledigen, und alle Versuche des Notars, seinen seltsamen Schreiber zur Vernunft zu bringen, scheinen zum Scheitern verurteilt ... Mit seiner absurden Komik und pointierten Sprache zählt Herman Melvilles »Bartleby« (1853) zu den bedeutendsten Erzählungen der Weltliteratur.