Thema dieses Bandes ist die Kolonisierung als Vorläufer der Globalisierung. Ausgehend von Italien, wurden zunächst Spanien und Portugal in der europäischen kolonialen Expansion aktiv, dann aber auch England, die Niederlande und Frankreich. Da die Versuche Brandenburg-Preußens scheiterten, wurde das Deutsche Reich erst am Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Kolonialmacht. Zunächst werden in einem Überblick Entstehung und Wachsen der Kolonialreiche bis zu ihrem Ende beleuchtet, wobei der Bogen von den Hintergründen für ihre Begründung im späten Mittelalter bis zur Dekolonisation im 20. Jahrhundert gespannt wird, wenngleich der Schwerpunkt auf der Frühen Neuzeit liegt. Das breit gefächerte Thema gibt nicht nur Einblick in Abläufe und wirtschaftliche Verflechtungen, sondern berücksichtigt auch Einzelschicksale und ausgewählte Quellenzeugnisse. Rückbezüge auf die Kultur, Küche und Musik Europas spielen dabei eine wichtige Rolle.
PD Dr. Ludolf Pelizaeus ist Hochschuldozent am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Studium der Geschichte,Kunstgeschichte und Deutschen Volkskunde / Kulturanthropologie in Freiburg, Würzburg, Mainz, Dijon und Salamanca, im Wintersemester2007/2008 Visiting Fellow an der National University of Ireland in Galway. 1998 wurde Pelizaeus promoviert, 2003 habilitierte er sich. Er hat besonders zur Geschichte der Habsburgischen Länder, der Iberischen Halbinsel und Lateinamerikas gearbeitet.