Gilles Deleuze, 1925 bis 1995, ist einer der bekanntesten Vertreter der Gegenwartsphilosophie. Deleuze verfasste zahlreiche Schriften über Philosophie, Literatur, Film und Kunst. Neben der vorliegenden Studie über Nietzsche zählen zu seinen Hauptwerken: Differenz und Wiederholung (1968), Logik des Sinns (1969), Anti-Ödipus (1972) und Tausend Plateaus (1980). Die beiden letztgenannten Werke hat er zusammen mit Félix Guattari verfasst.
Was Gilles Deleuze an Nietzsche fasziniert, ist die bis zur Selbstvernichtung des eigenen Intellekts reichende Radikalität, mit der Nietzsche überlieferte philosophische Positionen infrage stellt und mit der er die Begriffe von Wahrheit, Subjekt und Identität destruiert. Deleuze geht es um Nietzsches Kritik an einer mit Fortschrittskategorien operierenden Geschichtsphilosophie im Sinne Hegels ebenso wie um die von ihm praktizierte - und gelebte - Missachtung der Grenze zwischen Wahnsinn und Vernunft.